Friedhof: Oase der Biodiversität im Siedlungsraum

Aufleben

Publiziert am 11. Juni 2025

3 Minuten Lesezeit

  • Flächen

  • Pflanzen (Stauden, Gehölze)

  • Pflanzen (Stauden, Gehölze)

  • Beratung

  • Arten

Friedhöfe bieten durch alte Bäume, naturnahe Flächen und unversiegelte Wege wertvolle Rückzugsorte für Pflanzen und Tiere mitten in unseren Siedlungen. Mit gezielter Pflege können sie zu Hotspots der Biodiversität werden.

Darum geht's

  • Friedhöfe bieten grosses Potenzial für die Biodiversität – besonders in Städten.

  • Wer sie naturnah gestaltet, schafft Lebensräume für Wildbienen, Igel und Fledermäuse.

  • Mit Wildhecken, Blumenwiesen, alten Bäumen und weniger Pflege entstehen grüne Trittsteine im Siedlungsraum.

  • Auch neue Friedhöfe lassen sich ökologisch planen – für mehr Artenvielfalt direkt vor der Haustür.

Biodiversität auf Friedhöfen fördern: grosses Potenzial nutzen

Friedhöfe sind oft grüne Inseln in dicht besiedelten Gebieten. Durch ihre lange Nutzungsgeschichte und Struktur mit altem Baumbestand, Flechtenbewuchs auf Mauern und unversiegelten Wegen bieten sie Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Besonders alte Bäume sind Hotspots der Biodiversität, da sie Mikrohabitate für Fledermäuse, Vögel, Insekten und Pilze bieten.

Kleinstrukturen wie Totholz, Steinhaufen, Wildhecken oder Ruderalfläche können bestehende Lebensräume ergänzen und weiter aufwerten. Durch eine Reduktion der intensiven Pflege und mehr Mut zur Wildnis entstehen wichtige Rückzugsorte für die Natur.

Vorgehen bei der Planung und Umsetzung:

Darauf solltest du bei der naturnahen Gestaltung eines Friedhofs achten

  • Ein Pflegekonzept mit dem Ziel «Naturnaher Friedhof» entwickeln.

  • Schulung der Unterhaltsfachleute zur Förderung naturnaher Pflege.

Wichtige Hinweise:

  • Alte Bäume mit besonderer Sorgfalt behandeln – sie sind Schlüsselstrukturen der Biodiversität.

  • Öffentlichkeitsarbeit: Infotafeln, Führungen und Gespräche fördern Akzeptanz.

  • Versiegelte Flächen wie Parkplätze rückbauen, um Wasserhaushalt und Bodenleben zu fördern.

Kleinstrukturen und Flächenelemente auf dem Friedhof – so wird’s lebendig

Erfolgreiche Beispiele von naturnahen Friedhöfen

Beispielhafte Projekte zeigen, wie Friedhöfe zu wertvollen Biodiversitätsflächen werden können:

  • Kirche und Friedhof Stäfa: Auf Initiative der reformierten Kirche Stäfa wurden für die Umgebung der Kirche ökologische Aufwertungsvorschläge gemacht und die Pflegekosten berechnet. In einer ersten Etappe wurde eine Rasenfläche beim Eingang der Kirche als Blumenwiese angesät.

    Die Gemeinde liess sich von der gelungenen Ansaat inspirieren und liess ebenfalls eine grössere Rasenfläche vor dem Friedhof in eine Blumenwiese umwandeln.

  • Friedhof Meilen: 2019 wurde das Grabfeld E auf dem Friedhof Meilen mit einer Wildblumenwiesen-Mischung angesät. Die Ansaatfläche zeigte sich im Mai 2020 sehr farbenfroh und artenreich. Es konnten über 45 einheimische Blumen und 12 verschiedene Gräser auf der Fläche bestimmt werden.

Engagiere dich – und inspiriere andere mit deiner Handlung

Entdecke wie du deine Fläche aufleben lassen kannst!

Gestalte spielerisch eine naturnahe Vision deiner Fläche und erhalte praktische Tipps zur Umsetzung. Ob Balkon, Garten oder Firmengelände – gemeinsam schaffen wir lebendige Trittsteine für mehr Natur!

Trittstein-Designer starten

Spannende Wissens-Artikel für dich

Alle Blogbeiträge