Aufleben-Wortschatz
In unserem Glossar findest du spannende Begriffe rund um Biodiversität, Natur und Aufleben – einfach erklärt und laufend erweitert. Perfekt, um Schritt für Schritt tiefer ins Thema einzutauchen und mitreden zu können. Jetzt stöbern und dazulernen 👉
A
Die Agenda 2030 ist ein globaler Aktionsplan für eine nachhaltige Entwicklung. Mit ihren 17 Zielen (Sustainable Development Goals, SDGs) will sie weltweit Frieden, Wohlstand und den Schutz der Erde fördern. Alle UN-Mitgliedstaaten haben sich verpflichtet, diese Ziele bis 2030 umzusetzen – auch im Sinne der Biodiversität.
Ein Aktionsplan Biodiversität zeigt auf, wie wir gemeinsam Lebensräume stärken, Arten schützen und die Vielfalt der Natur wieder ins Gleichgewicht bringen können. Mit klaren Zielen und konkreten Schritten fördert er Massnahmen, die wirken.
Amphibien wie Frösche, Kröten oder Salamander faszinieren durch ihren Wandel vom Wasser- zum Landtier. Sie leben an der Schnittstelle zweier Welten und sind auf feuchte, vielfältige Lebensräume angewiesen. Wo Tümpel, Weiher und strukturreiche Ufer erhalten oder neu geschaffen werden, finden sie wieder Platz und kehren zurück.
Artenförderung heisst: gezielt Lebensräume so gestalten, dass seltene oder bedrohte Tiere und Pflanzen wieder Fuss fassen können. Mit konkreten Massnahmen unterstützen wir ihre Rückkehr, stärken ihre Bestände und schützen ihre Vielfalt.
Artenvielfalt ist die bunte Mischung des Lebens – von der Wildbiene bis zum Ahornbaum, vom Fuchs bis zur Flechte. Sie zeigt, wie viele verschiedene Tiere, Pflanzen und andere Lebewesen an einem Ort leben. Je vielfältiger eine Fläche, desto lebendiger ist sie. Artenvielfalt ist das sichtbarste Zeichen für eine gesunde Natur.
Eine Aufwertung bringt neuen Schwung in bestehende Lebensräume – zum Beispiel durch zusätzliche Strukturen, neue Pflanzen oder kleine Anpassungen. So entsteht mehr Vielfalt, ohne dass alles neu gemacht werden muss.
Wenn Natur weichen muss, braucht es neue Orte, an denen Leben wieder aufblühen kann. Ausgleichsflächen entstehen dort, wo Eingriffe – etwa durch Bauprojekte – kompensiert werden. Sie schaffen neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen und bringen Vielfalt zurück. Gut geplant und naturnah gestaltet, werden sie zu wertvollen Trittsteinen für die Biodiversität.
B
Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) ist die Umweltfachstelle des Bundes. Es ist zuständig für den Schutz von Natur, Landschaft, Biodiversität und Klima in der Schweiz. Zudem sorgt es dafür, dass natürliche Ressourcen nachhaltig genutzt und Umweltbelastungen verringert werden.
Begrünte Fassaden sind mit Pflanzen bewachsene Hauswände. Sie kühlen im Sommer, dämmen im Winter und filtern Feinstaub aus der Luft. Gleichzeitig bieten sie Lebensraum für Tiere wie Vögel und Insekten und tragen zur Verbesserung des Stadtklimas bei.
Bestäuber wie Wildbienen, Schmetterlinge oder Käfer sorgen dafür, dass Blüten zu Früchten werden. Sie fliegen von Blume zu Blume, tragen Pollen weiter – und sichern so das Weiterleben vieler Pflanzen. Dank ihnen gibt es Vielfalt auf unseren Tellern und Blüten in unserer Umgebung.
Biodiversität ist die Vielfalt des Lebens – von Tieren, Pflanzen und Mikroorganismen bis zu ihren Lebensräumen. Sie umfasst die genetische Vielfalt, die Artenvielfalt und die Vielfalt an Lebensräumen. Wo Biodiversität blüht, bleibt die Natur im Gleichgewicht.
BFF sind Landwirtschaftsflächen, die Raum für wild lebende Tiere und Pflanzen bieten. Sie werden naturnah bewirtschaftet und gezielt gepflegt, damit Vielfalt entsteht. Je besser ihre Qualität und Vernetzung, desto wertvoller für die Natur – und für Bäuer:innen gibt’s dafür Unterstützung vom Bund.
Diese Form der Planung bringt Natur zurück in die Stadt: mit Grünflächen, Hecken, bepflanzten Dächern oder wilden Ecken. Sie schafft neue Lebensräume und verbindet bestehende – für mehr Artenvielfalt direkt vor unserer Haustür.
Die Biodiversitätskrise beschreibt den globalen Rückgang der biologischen Vielfalt. Immer mehr Tier- und Pflanzenarten verschwinden, Lebensräume gehen verloren und ganze Ökosysteme geraten aus dem Gleichgewicht. Die Folgen betreffen nicht nur die Natur, sondern auch das Klima und uns Menschen.
Die Biodiversitätsstrategie Schweiz ist das langfristige Rahmenwerk des Bundes zur Erhaltung und Förderung der biologischen Vielfalt. Sie definiert übergeordnete Ziele und Handlungsfelder und bildet die Grundlage für konkrete Programme wie den Aktionsplan Biodiversität.
Bioindikatoren sind Tiere oder Pflanzen, die anzeigen, wie gesund ein Lebensraum ist. Verändert sich ihr Vorkommen oder Zustand, deutet das auf Probleme in Luft, Wasser oder Boden hin. Sie helfen uns, Probleme früh zu erkennen und gezielt zu handeln.
Biomasse umfasst organische Stoffe, die von Pflanzen, Tieren oder Menschen stammen – etwa Holz, Erntereste oder Lebensmittelabfälle. Sie kann als Rohstoff für Nahrung, Textilien, Baumaterial oder als erneuerbare Energiequelle genutzt werden – und ist Teil des natürlichen Kreislaufs.
Ein Biotop ist ein Lebensraum für Pflanzen, Tiere und andere Lebewesen, der durch bestimmte Umweltbedingungen geprägt ist – etwa Licht, Wasser oder Boden. Im Natur- und Heimatschutzgesetz (NHG) wird der Begriff auch synonym zu «Lebensraum» verwendet.
Biozide sind chemische Wirkstoffe oder Mischungen, die unerwünschte Organismen wie Insekten, Pilze oder Bakterien bekämpfen – etwa durch Abtöten oder Fernhalten. Sie kommen in vielen Alltagsprodukten vor, z. B. in Desinfektionsmitteln, Holzschutzmitteln oder Insektensprays. Ihre Anwendung kann Auswirkungen auf Mensch und Umwelt haben, weshalb ihr Einsatz geregelt ist.
Blumenwiesen sind artenreiche Wiesenflächen, die ein- bis dreimal jährlich gemäht werden. Sie werden nicht gedüngt oder bewässert, damit der Boden nährstoffarm bleibt – eine wichtige Voraussetzung für vielfältige Wildpflanzen. Das Schnittgut wird in der Regel entfernt, kann aber auch als Mulch im eigenen Garten verwendet werden.
Der Boden ist die oberste Schicht der Erdkruste und entsteht im Zusammenspiel von Gestein, Wasser, Luft und Lebewesen. Er ist Lebensraum, Wasserspeicher, Nährstoffquelle und Filter zugleich – und spielt eine zentrale Rolle im lokalen wie globalen Naturkreislauf.
Bodenorganismen sind Lebewesen wie Regenwürmer, Bakterien, Pilze oder Insekten, die im Boden leben. Sie zersetzen organisches Material, fördern die Bodenstruktur und sichern den Nährstoffkreislauf. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Fruchtbarkeit und Gesundheit des Bodens.
Bodenverdichtung entsteht, wenn der Boden durch schwere Maschinen oder Fahrzeuge zusammengedrückt wird. Dabei werden die Hohlräume im Boden – die sogenannten Poren – kleiner, was den Austausch von Wasser und Luft erschwert. Das beeinträchtigt die Bodenqualität und wirkt sich negativ auf Pflanzenwachstum und Bodenlebewesen aus.
Eine Brache ist eine vorübergehend ungenutzte oder stillgelegte Fläche, die nicht bewirtschaftet wird. Sie kann sich auf natürliche Weise entwickeln und bietet durch ihre Strukturvielfalt wertvolle Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten.
C
CO₂ ist ein farb- und geruchloses Gas, das bei Atmung, Zersetzung und Verbrennung entsteht. Pflanzen nehmen es bei der Photosynthese auf und wandeln es in Sauerstoff und Biomasse um. CO₂ ist Teil des natürlichen Kohlenstoffkreislaufs – ein Zuviel in der Atmosphäre verstärkt jedoch den Treibhauseffekt und trägt zum Klimawandel bei.
Ein Co-Benefit beschreibt einen positiven Nebeneffekt, der über das ursprüngliche Ziel hinausgeht. Im Zusammenhang mit Biodiversität bedeutet das: Massnahmen für die Natur bringen zusätzlichen Nutzen – etwa für Klima, Gesundheit, Ernährung oder Lebensqualität. Biodiversität trägt so mehrfach zu einer lebenswerten Umwelt bei.
D
Eine Dachbegrünung ist das Bepflanzen von Dächern mit Vegetation wie Gräsern, Kräutern oder Sträuchern. Sie trägt zur Kühlung von Gebäuden bei, speichert Regenwasser, filtert Schadstoffe und bietet Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Begrünte Dächer fördern das Stadtklima und leisten einen Beitrag zur Biodiversität.
E
Einheimisches Saatgut stammt von Pflanzenarten, die natürlich in einer bestimmten Region – z. B. der Schweiz – vorkommen. Es ist genetisch an die lokalen Bedingungen angepasst und fördert stabile, artenreiche Lebensgemeinschaften. Der Einsatz von einheimischem Saatgut unterstützt die Biodiversität und den Erhalt standorttypischer Pflanzenarten.
Entsiegeln bedeutet, harte Beläge wie Asphalt oder Beton zu entfernen und durch durchlässige, naturnahe Flächen zu ersetzen. So kann Regenwasser versickern, der Boden atmen und neues Leben entstehen. Entsiegelte Flächen verbessern das Stadtklima und fördern die Biodiversität.
Ernährungssicherheit bedeutet, dass jederzeit ausreichend und gesunde Nahrung verfügbar ist. Sie hängt eng mit Biodiversität zusammen: Bestäubung, fruchtbare Böden und stabile Ökosysteme sichern Ernten und ein vielfältiges Nahrungsangebot. Eine hohe biologische Vielfalt trägt dazu bei, Ernährungssysteme langfristig stabil und widerstandsfähig zu halten.
Erosion bezeichnet die Abtragung von Boden durch Wind, Wasser oder menschliche Eingriffe. Sie reduziert die Bodenfruchtbarkeit, beeinträchtigt Ökosysteme und kann Naturgefahren wie Überschwemmungen oder Erdrutsche verstärken. Besonders gefährdet sind unbedeckte oder intensiv genutzte Flächen.
F
Fassadenbegrünung ist die Bepflanzung von Hauswänden mit Kletterpflanzen oder speziellen Pflanzsystemen. Sie verbessert das Mikroklima, schützt die Fassade vor Witterung, speichert Feuchtigkeit und wirkt temperaturausgleichend. Gleichzeitig schafft sie Lebensraum für Vögel, Insekten und andere Kleintiere.
Feuchtgebiete sind Lebensräume wie Moore, Sümpfe, Auen oder Flachwasserzonen, in denen der Boden dauerhaft oder zeitweise nass ist. Sie bieten zahlreichen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum, reinigen Wasser, speichern Kohlenstoff und tragen zum Hochwasserschutz bei.
Flächenkompensation bezeichnet Massnahmen, die den Verlust von Natur durch ein Bauprojekt an anderer Stelle ausgleichen. Dabei werden Ersatzlebensräume geschaffen – zum Beispiel neue Wiesen, Teiche oder Hecken –, um Tiere, Pflanzen und ökologische Funktionen zu erhalten.
G
Gebietsfremde Arten sind Tiere, Pflanzen oder Pilze, die nach 1492 – dem Beginn der globalen Artenverbreitung – ausserhalb ihres ursprünglichen Verbreitungsgebiets vorkommen. Sie gelangen meist durch menschliches Zutun in neue Regionen und können sich dort ansiedeln.
Gefährdete Arten sind Tiere, Pflanzen oder Pilze, deren Bestände stark zurückgehen oder deren Lebensräume bedroht sind. Sie gelten nach festgelegten Kriterien – etwa der Roten Liste – als besonders schutzbedürftig, da ihr Überleben in naher Zukunft gefährdet ist.
Genetische Vielfalt bezeichnet die Unterschiede im Erbgut innerhalb einer Art – also zwischen einzelnen Individuen oder Populationen. Sie ermöglicht es Arten, sich an veränderte Umweltbedingungen anzupassen, sich weiterzuentwickeln und langfristig zu überleben.
Grünflächen sind unbebaute Flächen im Siedlungsraum, die begrünt sind und oft der Erholung, Freizeit oder Durchgrünung dienen. Dazu zählen Parks, Spielplätze, Strassenränder, gemeindeeigene Restflächen oder ungenutzte Brachen. Sie tragen zur Lebensqualität und ökologischen Vernetzung in urbanen Gebieten bei.
Grünflächenmanagement umfasst die Pflege und Entwicklung von nicht bebauten Flächen im Siedlungsraum – wie Parks, Restflächen oder Brachen. Ziel ist es, diese Orte naturnah aufzuwerten, damit sie Lebensraum für Pflanzen und Tiere bieten, zur Erholung einladen und ihre vielfältigen Funktionen für Mensch und Natur langfristig erfüllen können.
H
Ein Habitat ist der spezifische Lebensraum einer Tier- oder Pflanzenart innerhalb eines Biotops. Dort findet sie die Bedingungen, die sie zum Leben, Wachsen und Fortpflanzen braucht. Ein Biotop kann mehrere solcher Habitate für verschiedene Arten enthalten.
Einheimische Pflanzen sind Arten, die in der Schweiz ursprünglich oder heute noch natürlich vorkommen. Sie sind an das lokale Klima und die Böden angepasst und spielen eine wichtige Rolle im Zusammenspiel mit Tieren, Pilzen und Mikroorganismen. Ob eine Art einheimisch ist, lässt sich z. B. bei Info Flora oder Info Species nachschlagen.
Hitzeinseln entstehen dort, wo versiegelte Flächen und fehlendes Grün das Stadtklima aufheizen. Ohne Bäume, Sträucher und offene Böden fehlt die natürliche Kühlung – die Temperaturen steigen, Pflanzen vertrocknen, Tieren fehlt der Lebensraum. Begrünung und Entsiegelung wirken dem entgegen und schaffen zugleich wertvolle Lebensräume für mehr Artenvielfalt.
Ein Hotspot der Biodiversität ist ein Gebiet mit besonders hoher Artenvielfalt, in dem viele seltene oder bedrohte Arten leben. Diese Regionen sind wertvoll und gleichzeitig stark gefährdet – ihr Schutz hat weltweit hohe Priorität, weil sie für das Gleichgewicht der Natur besonders wichtig sind.
I
Insektenfreundliche Pflanzen bieten Nahrung, Lebensraum oder Nistplätze für Insekten wie Bienen und Schmetterlinge. Mit ihren nektar- und pollenreichen, gut zugänglichen Blüten unterstützen sie die Artenvielfalt und leisten einen wertvollen Beitrag zur Förderung der Biodiversität.
Ein Insektenhotel ist eine künstlich geschaffene Nist- und Überwinterungshilfe für Wildbienen, Käfer oder Schmetterlinge. Bestehend aus Materialien wie Holz, Lehm oder Stängeln bietet es verschiedenen Insektenarten Schutz und Lebensraum – sei es im Garten, auf dem Balkon oder mitten in der Stadt.
Invasive Neophyten sind gebietsfremde Pflanzen aus anderen Regionen oder Kontinenten, die sich stark ausbreiten und einheimische Arten verdrängen. Neben der Zerstörung von Lebensräumen zählen sie zu den Hauptursachen für den weltweiten Rückgang der Artenvielfalt.
K
Kleingewässer sind kleine, flache Wasserflächen wie Tümpel, Weiher oder Teiche – oft temporär und manchmal von Menschen angelegt. Sie zählen zu den artenreichsten Lebensräumen und sind besonders wichtig für Amphibien, Insekten und viele Wasserpflanzen.
Kleinstrukturen wie Hecken, Asthaufen, Trockenmauern, Steinkörbe, Nisthilfen oder Totholz bereichern unsere Umgebung und schaffen wertvolle Lebensräume. Sie bieten Rückzugsorte, Nahrung und Überwinterungsmöglichkeiten für Tiere wie Eidechsen, Igel und viele andere Arten.
Klima beschreibt die typischen Wetterverhältnisse an einem bestimmten Ort über einen längeren Zeitraum – inklusive der wiederkehrenden Muster im Tages- und Jahresverlauf.
Klimaanpassung in der Natur meint gezielte Veränderungen, die Tiere, Pflanzen und Lebensräume besser vor den Folgen des Klimawandels schützen – etwa durch mehr Schatten, Wasserstellen oder den Einsatz widerstandsfähiger Arten.
Klimaschutz umfasst alle Massnahmen und Anstrengungen, die dazu beitragen, den Klimawandel zu verlangsamen und seine Auswirkungen zu verringern – zum Beispiel durch weniger Treibhausgase, mehr Grünflächen oder energieeffizientes Verhalten.
Der Klimawandel beschreibt die weltweite Veränderung des Klimas. Seit Beginn der Industrialisierung gelangen vermehrt Treibhausgase in die Atmosphäre – das verstärkt den natürlichen Treibhauseffekt. Die Erde erwärmt sich, mit spürbaren Folgen für uns Menschen und die Natur.
Der Kohlenstoffkreislauf zeigt, wie sich CO₂ in der Natur bewegt und gespeichert wird. Biodiversität spielt dabei eine zentrale Rolle: Vielfältige Ökosysteme wie Wälder, Moore oder artenreiche Wiesen nehmen CO₂ auf und halten es in Pflanzen, Böden und Gewässern zurück – ein wertvoller Beitrag zur Klimastabilität und zum Klimaschutz.
Kompensieren heisst, die Natur an anderer Stelle auszugleichen, wenn sie zum Beispiel durch ein Bauprojekt beeinträchtigt wird. Lässt sich ein Eingriff nicht vermeiden, entstehen neue Lebensräume oder bestehende Flächen werden ökologisch aufgewertet – damit Natur weiterhin Raum zum Aufleben findet.
Kreisläufe schliessen bedeutet, Ressourcen wie Wasser, Nährstoffe oder Materialien so zu nutzen, dass sie im Umlauf bleiben. Ziel ist es, Abfälle zu vermeiden, Energie zu sparen und natürliche Systeme zu entlasten – zum Beispiel durch Kompostieren oder Wiederverwenden.
L
Ein Landschaftsentwicklungskonzept (LEK) ist ein Planungsinstrument für Gemeinden und Kantone. Es zeigt auf, wie Landschaften erhalten und weiterentwickelt werden können – unter Einbezug von Landwirtschaft, Wald, Erholung sowie Lebensräumen für Pflanzen und Tiere. Grundlage ist ein gemeinsamer Prozess mit Bevölkerung, Behörden und weiteren Akteur:innen.
Lebensräume sind Orte wie Wälder, Wiesen, Teiche oder Mauerritzen, in denen Pflanzen, Tiere und andere Organismen unter bestimmten Umweltbedingungen zusammenleben. Jeder Lebensraum erfüllt wichtige Funktionen im ökologischen Gleichgewicht.
Lichtverschmutzung entsteht durch künstliches Licht, das den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus stört. Insekten, Vögel und Säugetiere verlieren die Orientierung oder erschöpfen. Weniger Beleuchtung schützt die Artenvielfalt, spart Energie und bewahrt die Nacht als wichtigen Lebensraum.
Lokale Pflanzen sind Arten, die von Natur aus in einer bestimmten Region wachsen. Sie sind perfekt an Klima, Boden und Lebensräume vor Ort angepasst – und bieten Lebensraum sowie Nahrung für viele heimische Tierarten.
M
Magerwiesen sind nährstoffarme, extensiv genutzte Wiesen mit grosser Pflanzenvielfalt. Durch seltenes Mähen und wenig bis keine Düngung entstehen Lebensräume für viele seltene Pflanzen- und Insektenarten – und machen Magerwiesen zu wahren Hotspots der Biodiversität.
Mikroorganismen sind winzige, meist nur unter dem Mikroskop sichtbare Lebewesen. Sie kommen in Böden, Gewässern, der Luft und selbst in anderen Lebewesen vor – und spielen überall eine zentrale Rolle für den Nährstoffkreislauf, den Abbau organischer Stoffe und viele ökologische Gleichgewichte.
Mikroplastik gelangt über Abwasser, Verpackungen oder Reifenabrieb in Böden und Gewässer. Es schädigt Tiere, Bodenorganismen und kann auch uns Menschen betreffen – denn es baut sich kaum ab. Weniger Plastik und bewusster Konsum helfen, die Belastung zu reduzieren.
Monitoring bedeutet, dass Entwicklungen in der Natur – wie der Zustand von Lebensräumen, Tier- oder Pflanzenbeständen – regelmässig beobachtet und dokumentiert werden. So lassen sich Veränderungen früh erkennen und gezielt darauf reagieren.
Monokulturen wie Rasenflächen oder sterile Zierbeete bieten kaum Lebensraum für Tiere – Blüten, Nahrung und Rückzugsorte fehlen. Das schwächt die Artenvielfalt. Heimische Wildpflanzen, Blühstreifen und Mischkulturen schaffen dagegen wertvolle Lebensräume und stärken das ökologische Gleichgewicht.
Moore sind nasse Lebensräume, in denen mehr organisches Material entsteht als abgebaut wird – so entsteht Torf. Sie speichern grosse Mengen CO₂, reinigen Wasser und bieten seltenen Tier- und Pflanzenarten wertvollen Lebensraum. Ihr Schutz ist entscheidend für Klima und Artenvielfalt.
N
Nachhaltigkeit bedeutet, so zu handeln, dass Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft auch für kommende Generationen lebenswert bleiben. Ressourcen werden nur so genutzt, wie sie sich natürlich erneuern können – im Einklang mit Natur und Mensch.
Der Nährstoffkreislauf sorgt dafür, dass lebenswichtige Elemente wie Stickstoff oder Phosphor in der Natur zirkulieren. Zersetzer im Boden bringen Nährstoffe zurück in den Kreislauf. Eine vielfältige Biodiversität stärkt diesen Prozess – und macht Ökosysteme widerstandsfähiger gegenüber Trockenheit oder Überschwemmungen.
Naturnahe Pflege orientiert sich an natürlichen Kreisläufen, verzichtet auf chemisch-synthetische Mittel und fördert die Lebensräume heimischer Tiere. Durch standortgerechte Wildpflanzen und schonenden Maschineneinsatz entstehen vielfältige Flächen, die die Artenvielfalt stärken.
Ein naturnaher Garten orientiert sich an der Natur: Er setzt auf heimische Wildpflanzen, verzichtet auf chemische Mittel und fördert natürliche Kreisläufe. So entstehen vielfältige Lebensräume, die Tieren und Pflanzen zugutekommen und die Artenvielfalt direkt vor der Haustür stärken.
Neobiota sind Tier- oder Pflanzenarten, die durch den Menschen in neue Gebiete gelangt sind und sich dort ausbreiten. Manche fügen sich gut ein, andere verdrängen heimische Arten und können das ökologische Gleichgewicht stören.
Neophyten sind Pflanzenarten, die seit der Entdeckung Amerikas 1492 durch menschliches Zutun in Regionen gelangt sind, in denen sie ursprünglich nicht heimisch waren. Einige breiten sich stark aus und verdrängen einheimische Arten – diese bezeichnet man als invasive Neophyten.
Neozoen sind Tierarten, die seit 1492 – also seit der Entdeckung Amerikas – durch den Menschen in neue Regionen gelangt sind, in denen sie ursprünglich nicht heimisch waren. Manche breiten sich stark aus und verdrängen einheimische Arten. Solche Tiere nennt man invasive Neozoen.
Nisthilfen wie Nistkästen, Insektenhotels, Steinhaufen oder natürlich stehengebliebene Pflanzenstängel bieten Vögeln, Wildbienen und anderen Tieren sichere Orte zur Fortpflanzung. Sie ersetzen fehlende Strukturen wie Höhlen, Totholz oder offene Bodenstellen – und fördern so die Artenvielfalt im Siedlungsraum und in der Landschaft.
Nützlinge sind Tiere, die im Garten oder in der Landwirtschaft eine wichtige Rolle spielen. Sie fressen Schädlinge, bestäuben Pflanzen oder lockern den Boden auf. Dazu gehören zum Beispiel Marienkäfer, Wildbienen, Regenwürmer oder Schlupfwespen – kleine Helfer für eine lebendige Vielfalt.
Ein Nutzungsplan regelt verbindlich, wie jede einzelne Parzelle in einem bestimmten Gebiet genutzt werden darf – etwa als Bau-, Landwirtschafts- oder Schutzzone. Er ist rechtskräftig für Eigentümer:innen und gibt genau vor, welche Nutzungen wo erlaubt oder eingeschränkt sind.
O
Ökologische Aufwertungen stärken die einheimische Biodiversität, indem sie Lebensräume erhalten, verbessern und miteinander verbinden. Dazu zählen unter anderem Moore, Ruderalflächen, Magerwiesen, Amphibienbiotope sowie naturnah gestaltete Siedlungen und öffentliche Flächen.
Eine ökologische Infrastruktur ist ein Netzwerk aus natürlichen und naturnahen Lebensräumen. Es umfasst Kern- und Vernetzungsgebiete, die in ausreichender Qualität, Grösse und Verteilung vorhanden sein müssen – damit die Biodiversität erhalten bleibt und sich langfristig entwickeln kann.
Ökologische Korridore sind verbindende Elemente in der Landschaft – wie Hecken, Waldränder, Flüsse oder extensiv genutzte Wiesen –, die getrennte Lebensräume miteinander verknüpfen. Sie ermöglichen Tieren Wanderungen, saisonale Wechsel oder die Ausbreitung neuer Populationen und sichern so den genetischen Austausch. Damit stärken sie die Biodiversität in einer vom Menschen stark zerschnittenen Umgebung.
Ökologischer Ausgleich bezeichnet Massnahmen, mit denen Eingriffe in Natur und Landschaft – etwa durch Bauvorhaben oder intensive Nutzung – ausgeglichen werden. Dazu zählen das Anlegen neuer Lebensräume, die ökologische Aufwertung bestehender Flächen oder das Verbinden von Biotopen. Ziel ist es, die Biodiversität zu fördern und wichtige Naturfunktionen trotz Nutzungseinflüssen zu erhalten.
Ökologisches Potenzial beschreibt, wie gut sich ein Gebiet für die Entwicklung, Aufwertung oder Wiederherstellung artenreicher Lebensräume eignet. Es zeigt auf, wo Natur gezielt gefördert und die Biodiversität auch in genutzten Landschaften gestärkt werden kann.
Ein Ökosystem ist ein Zusammenspiel aus Lebensraum und den darin lebenden Organismen – von Pflanzen über Tiere bis zu Mikroorganismen. Alle Bestandteile sind miteinander verbunden und beeinflussen sich gegenseitig. Ob Wald, Teich oder Garten: Jedes Ökosystem erfüllt wichtige Funktionen für das Gleichgewicht der Natur.
Ökosystemleistungen sind die Leistungen der Natur, von denen wir täglich profitieren – sei es durch die Bestäubung von Nutzpflanzen, sauberes Wasser, frische Luft oder Klimaregulierung. Sie umfassen ökologische, wirtschaftliche und soziale Funktionen und zeigen, wie eng unser Leben mit gesunden, vielfältigen Ökosystemen verbunden ist.
P
Das Pariser Klimaabkommen von 2015 ist ein globales Übereinkommen zum Klimaschutz. Es zielt darauf ab, die Erderwärmung im Vergleich zur vorindustriellen Zeit auf deutlich unter zwei Grad – möglichst auf 1,5 Grad – zu begrenzen. Bis Anfang 2025 haben 195 Staaten das Abkommen ratifiziert. Allerdings haben nur wenige Länder fristgerecht ihre neuen Klimapläne eingereicht, und einige grosse Emittenten wie die USA und Argentinien haben ihren Austritt angekündigt.
Pestizide zählen zu den Hauptursachen für den Verlust der Artenvielfalt. Sie schädigen Insekten, belasten Böden und Gewässer und bringen das ökologische Gleichgewicht aus dem Takt. Der Verzicht auf chemische Mittel und der Einsatz standortgerechter, heimischer Pflanzen schaffen gesunde Lebensräume für Tiere und Pflanzen.
Pflanzenschutzmittel sind chemische oder biologische Wirkstoffe, die Pflanzen vor Schädlingen, Krankheiten oder unerwünschtem Bewuchs schützen sollen. Sie können zwar Erträge sichern, bringen aber oft Risiken für Umwelt, Biodiversität und Gesundheit mit sich – besonders bei unsachgemässer oder übermässiger Anwendung.
Physische Gesundheit – auch körperliche Gesundheit genannt – beschreibt den Zustand, in dem der Körper gut funktioniert. Bewegung, gesunde Ernährung, Schlaf und ein starkes Immunsystem spielen dabei eine wichtige Rolle. Eine vielfältige Natur unterstützt diese Gesundheit: Sie lädt zur Bewegung ein, reduziert Stress und liefert gesunde, naturnahe Lebensmittel.
Pionierpflanzen sind Pflanzenarten, die als Erste neu entstandene oder stark beanspruchte Flächen besiedeln – etwa nach Bauarbeiten oder auf Rohböden. Sie wachsen schnell, bilden viele Samen, die sich mit dem Wind verbreiten, und kommen mit extremen Bedingungen gut zurecht. Die Birke ist ein typisches Beispiel – sie bereitet mit ihrem Blätterdach den Weg für weitere Arten.
Planetare Belastungsgrenzen beschreiben die ökologischen Grenzen der Erde, innerhalb derer das Leben langfristig stabil bleibt. Werden diese Schwellen – etwa beim Klima, der Biodiversität oder Landnutzung – überschritten, kann das globale Gleichgewicht kippen. An sogenannten Kipppunkten setzen teils unumkehrbare Veränderungen ein, die ganze Lebenssysteme aus dem Takt bringen.
Planungsinstrumente sind Werkzeuge, mit denen Gemeinden und Kantone ihre räumliche Entwicklung gezielt steuern. Dazu zählen etwa Richtpläne und Nutzungspläne, die festlegen, wie Flächen genutzt, geschützt oder gestaltet werden dürfen – zum Beispiel für Siedlung, Landwirtschaft oder Natur.
Psychische Gesundheit ist der Zustand des seelischen Wohlbefindens. Sie zeigt sich darin, wie gut ein Mensch mit Stress, Emotionen und Herausforderungen umgehen kann. Aufenthalte in der Natur und Erlebnisse in biodiversen Umgebungen stärken die Psyche – sie fördern Ruhe, Lebensfreude und die Fähigkeit, den Alltag zu meistern.
R
Regenwassermanagement bezeichnet die gezielte Steuerung von Niederschlagswasser. Es wird gesammelt, gespeichert, versickert, verdunstet oder wiederverwendet – zum Beispiel zur Bewässerung. So schützt es vor Überschwemmungen, entlastet die Kanalisation und stärkt den natürlichen Wasserkreislauf.
Renaturierung bezeichnet die Wiederherstellung naturnaher Lebensräume, die durch Nutzung oder Eingriffe stark verändert wurden. Dabei kehren natürliche Kreisläufe zurück, neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen entstehen – und die Artenvielfalt sowie das ökologische Gleichgewicht werden gestärkt.
Reptilien sind wechselwarme Wirbeltiere wie Eidechsen, Schlangen oder Schildkröten. Sie bevorzugen warme, trockene Standorte und legen meist Eier. Viele Arten brauchen strukturreiche, sonnige Lebensräume – doch diese verschwinden zunehmend, weshalb viele Reptilien gefährdet sind.
Resilienz beschreibt die Fähigkeit eines Ökosystems, nach Störungen wie Trockenheit, Stürmen oder menschlichen Eingriffen wieder ins Gleichgewicht zu finden. Trotz vorübergehender Veränderungen bleibt seine grundlegende Struktur und Funktionsweise erhalten – es kann sich erholen, ohne dauerhaft zu kippen.
Retentionsbecken sind oberirdische Becken oder Mulden, die in die Landschaft integriert sind und bei starkem Regen überschüssiges Niederschlagswasser zurückhalten. Sie entlasten das öffentliche Kanalnetz und wirken wie Pufferspeicher. Oft wachsen dort konkurrenzschwache Pionierpflanzen, die im Laufe der natürlichen Entwicklung – der sogenannten Sukzession – von angepassteren Arten abgelöst werden.
Revitalisierung meint die Wiederherstellung natürlicher Abläufe in von Menschen veränderten Lebensräumen, besonders bei Fliessgewässern. Ziel ist es, naturnahe Lebensräume zu fördern und typische Tier- und Pflanzenarten zu erhalten oder zurückzubringen.
Die Rote Liste ist ein Verzeichnis, das den Gefährdungsgrad einheimischer Tier-, Pflanzen- und Pilzarten dokumentiert. Fachleute erstellen sie nach internationalen Kriterien – sie zeigt auf, welche Arten besonders bedroht sind und dient als wichtige Grundlage für den Schutz der Biodiversität.
Ruderalflächen sind brachliegende, oft nährstoffarme Standorte, auf denen schnell wachsende, lichtliebende Pflanzen – meist Pionierarten – Fuss fassen. Sie entstehen häufig entlang von Bahnlinien, Strassenrändern, auf Bauplätzen oder Kiesflächen und bieten vielen Insekten und Kleintieren wertvolle Lebensräume mit Nahrung und Rückzugsorten.
S
Schädlinge sind Tiere oder Mikroorganismen, die Pflanzen, Lebensmittel oder Materialien schädigen können. Sie gelten meist nur dann als Schädlinge, wenn sie in grosser Zahl auftreten und das ökologische Gleichgewicht stören. In Gartenbau und Landwirtschaft können sie Erträge mindern – etwa Blattläuse, Schnecken oder bestimmte Pilze und Insekten.
Schädlingsbekämpfung kann das ökologische Gleichgewicht empfindlich stören – denn chemische Mittel, Fallen oder Netze treffen oft auch Nützlinge wie Bienen oder Vögel. Naturnahe Lösungen wie Mischkulturen, Hecken oder der gezielte Einsatz von Nützlingen helfen, Schädlinge umweltschonend und nachhaltig zu regulieren.
Ein Schottergarten ist eine Fläche, bei der die oberste Erdschicht abgetragen, ein Unkrautvlies verlegt und die Oberfläche mit Kies oder Schotter bedeckt wird – meist, um Pflanzenwuchs zu unterdrücken. Im Gegensatz dazu entstehen Ruderalflächen oft ohne Vlies auf unbehandeltem Kies. Sie bleiben durchlässig, werden nicht versiegelt und bieten wertvollen Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen.
Schutzgebiete sind Rückzugsorte für empfindliche Arten und Lebensräume. Ihre gezielte Ausweisung und Pflege ermöglichen es der Natur, sich möglichst unbeeinflusst vom Menschen zu entfalten. So bleiben vielfältige Lebensräume erhalten – und die Biodiversität wird dauerhaft gestärkt.
Das Schwammstadt-Prinzip ist ein Konzept für Städte und Dörfer, bei dem Regenwasser wie von einem Schwamm aufgenommen, gespeichert und vor Ort genutzt wird – anstatt es schnell abzuleiten. Grüne Flächen, Bäume, begrünte Dächer, durchlässige Beläge oder Mulden lassen Wasser versickern, kühlen das Stadtklima, entlasten die Kanalisation und fördern die Artenvielfalt im Siedlungsraum.
Das Siedlungsgebiet umfasst gemäss Bundesrecht alle bereits bebauten Flächen sowie jene, die innerhalb von 25 Jahren für die Siedlungsentwicklung vorgesehen sind. Dazu gehören Wohn- und Arbeitszonen, Strassen, Plätze, Parks, Gewässer und auch Waldstücke, sofern sie im Zusammenhang mit der Siedlung stehen.
Suffizienz bedeutet, mit weniger Ressourcen auszukommen, ohne dabei an Lebensqualität zu verlieren. Es geht um bewusstes Konsumieren und darum, nur das zu nutzen, was wirklich nötig ist – um Umwelt, Klima und Biodiversität langfristig zu entlasten und das Wesentliche wertzuschätzen.
Die Sustainable Development Goals (SDGs) sind 17 globale Ziele mit 169 Unterzielen, die den Kern der Agenda 2030 bilden. Sie verbinden wirtschaftliche, soziale und ökologische Anliegen und fördern weltweit eine ausgewogene, nachhaltige Entwicklung – für Mensch, Umwelt und künftige Generationen.
T
Ein Trittsteinbiotop ist eine kleine, naturnahe Fläche, die Tieren und Pflanzen Nahrung, Schutz oder Fortpflanzungsmöglichkeiten bietet. Als ökologische Zwischenstopps verbinden sie grössere Lebensräume miteinander und ermöglichen Artenwanderung – auch in dicht bebauten Gebieten. Damit Siedlungen keine Barriere bilden, braucht es regelmässig verteilte Trittsteine im Landschaftsgefüge.
U
Überdüngung bedeutet, dass Böden und Gewässer mit zu vielen Nährstoffen belastet werden – oft durch Landwirtschaft oder Gartenpflege. Das fördert Algenwachstum und nährstoffliebende Pflanzen, während empfindliche Arten verschwinden. Das ökologische Gleichgewicht leidet. Eine angepasste Düngung schafft Lebensräume und stärkt die Artenvielfalt.
Übernutzung entsteht, wenn zu viele Menschen gleichzeitig Naturräume wie Wälder oder Schutzgebiete beanspruchen. Das stört Tiere, schädigt Pflanzen und gefährdet ganze Lebensräume – etwa durch Trittschäden oder Abfall. Klare Regeln, Besucherlenkung und mehr naturnahe Grünflächen helfen, Erholung und Naturschutz in Einklang zu bringen und die Biodiversität zu bewahren.
Umwelt bezeichnet alles, was einen Organismus umgibt und auf ihn einwirkt – also sowohl natürliche Faktoren wie Klima, Boden und andere Lebewesen als auch vom Menschen verursachte Einflüsse. Sie bildet den Rahmen, in dem Leben stattfindet und sich entwickelt.
Umweltbildung vermittelt Wissen über Natur, Biodiversität und ökologische Zusammenhänge – altersgerecht, praxisnah und inspirierend. Sie weckt Interesse, eröffnet neue Perspektiven und motiviert dazu, Verantwortung zu übernehmen. Wer versteht, wie alles zusammenhängt, handelt bewusster und setzt sich eher für den Schutz der Umwelt ein.
Umweltkommunikation ist zentral für eine nachhaltige Entwicklung. Sie informiert verständlich über Umweltanliegen, erklärt Massnahmen, macht Erfolge sichtbar und motiviert zum Handeln. So fördert sie ein umweltbewusstes Verhalten in Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft – und stärkt das gemeinsame Engagement für Natur und Biodiversität.
V
Verkehrsbegleitflächen sind Flächen entlang von Strassen, Bahnlinien oder Flughäfen, die nicht direkt dem Fahr-, Roll- oder Bahnbetrieb dienen. Dazu zählen Mittelstreifen, Böschungen, Randbereiche oder Grünflächen. Sie erfüllen technische Funktionen – können aber auch als wertvolle Lebensräume genutzt und ökologisch aufgewertet werden.
Vernetzungselemente sind naturnahe Strukturen wie Hecken, Bäche, Feldraine oder Grünstreifen, die getrennte Lebensräume miteinander verbinden. Sie ermöglichen Tieren und Pflanzen die Ausbreitung, den Austausch und das Überleben in einer zerschnittenen Landschaft – und stärken so die Biodiversität langfristig.
Versickerung bezeichnet das Eindringen von Regenwasser in den Boden. Dabei wird es gefiltert und trägt zum Schutz des Grundwassers bei. Gleichzeitig verdunstet ein Teil des Wassers, was die Umgebung kühlt. Man unterscheidet unter anderem zwischen Flächenversickerung und Muldenversickerung, bei der das Wasser zwischengespeichert wird.
Versiegelung bedeutet, dass der Boden dauerhaft mit undurchlässigen Materialien wie Asphalt, Beton oder Gebäuden bedeckt wird. Dadurch verliert er zentrale Funktionen – etwa als Lebensraum, Wasserspeicher oder natürlicher Filter. Versiegelte Flächen tragen zur Überhitzung bei und beeinträchtigen die Biodiversität.
W
Ein gesunder Wasserkreislauf ist eng mit der Biodiversität verbunden. Pflanzen, Hecken und Bäume schützen den Boden vor Erosion, speichern Wasser und regulieren den Abfluss. Eine vielfältige Natur verbessert die Wasserqualität, stabilisiert das Klima und sorgt dafür, dass Wasser und Umwelt langfristig im Gleichgewicht bleiben.
Wildbienen sind meist einzeln lebende Bienenarten, die – anders als Honigbienen – keine Staaten bilden. Sie bestäuben viele Wild- und Nutzpflanzen und spielen eine zentrale Rolle für die Biodiversität. Doch viele Arten sind gefährdet, weil es an geeigneten Nistplätzen und blütenreicher Nahrung fehlt.
Z
Zerschneidung meint die Unterbrechung von Lebensräumen durch Infrastrukturen wie Strassen, Bahnlinien oder Siedlungen. Sie erschwert die Wanderung von Tieren, verhindert den genetischen Austausch und führt zu isolierten Populationen – ein ernstes Hindernis für die Biodiversität.
Zersiedelung beschreibt die zunehmende Durchmischung und Zerschneidung ursprünglich zusammenhängender Landschaften durch Bauten, Strassen oder andere Nutzungen. Dadurch entstehen Lücken im Lebensraumverbund, was Tiere und Pflanzen in ihrer Ausbreitung behindert und die Natur dauerhaft beeinträchtigt.
Zielkonflikte entstehen, wenn unterschiedliche Interessen aufeinandertreffen – etwa der Schutz der Biodiversität und gleichzeitig der Bedarf an landwirtschaftlicher Nutzung oder Siedlungsbau. Umso wichtiger sind Lösungen, die beide Seiten möglichst gut vereinen und langfristig tragfähig sind.