Hecken pflanzen – Lebensadern für die Natur
Flächen
Pflanzen (Stauden, Gehölze)
Pflanzen (Stauden, Gehölze)
Beratung
Arten
Wenn es im Gebüsch zwitschert und summt, ist die Hecke mehr als nur ein Sichtschutz: Heimische Wildsträucher schaffen Lebensräume voller Duft, Beeren und Vielfalt – ein lebendiger Rückzugsort für Tiere und ein strukturreiches Schmuckstück für jeden Garten.
Lebensader aus Sträuchern – wertvoll, schön und pflegeleicht
Hecken erfüllen viele Funktionen: ökologisch, gestalterisch und klimatisch. Während immergrüne Exoten wie Kirschlorbeer oder Thuja kaum ökologischen Wert haben, bieten einheimische Wildgehölze eine Fülle an Lebensräumen. Ihre Blüten und Früchte bieten Nahrung für Insekten und Vögel, sie dämmen Lärm und bieten Rückzugsmöglichkeiten – und das über Jahrzehnte.
Neuanlage einer Hecke – schaffe Lebensräume
Pflanzung einer Mischhecke aus einheimischen Sträuchern (mind. 5–7 Arten)
Beispiele: Schlehe, Kornelkirsche, Hundsrose, Pfaffenhütchen, Kreuzdorn, Rote Heckenkirsche, Schneeball, Weissdorn
Achte bei der Pflanzenwahl auf Wildformen, keine Züchtungen
Wähle auch Sträucher mit Dornen, sie bieten Vögeln besseren Schutz vor Katzen
Standortgerecht pflanzen (Sonne, Halbschatten)
Pflanzen in Gruppen setzen und einen Saum mit Wildblumen ansäen
Saum um die Hecke stehen lassen und abschnittsweise alle zwei Jahre mähen
Bestehende Hecken nachhaltig aufwerten
Thuja und Kirschlorbeer entfernen und durch Wildgehölze ersetzen
Lücken mit blühenden, fruchttragenden Arten nachpflanzen
Artenarme Hecken mit diversen einheimischen Sträuchern bereichern
Krautsaum mit einheimischen Wildblumen anlegen und abschnittsweise alle zwei Jahre mähen
Wildhecken statt Schnitthecken anlegen
Strukturelle Aufwertung mit Totholz, Laubhaufen, Unterwuchs
Schnitt nur abschnittsweise im Spätwinter – zum Schutz brütender Tiere
Darauf solltest du bei der naturnahen Gestaltung deiner Hecke achten
Vögel nisten oft im Innern der Hecke – Schnitte nur in den Wintermonaten durchführen (Oktober bis Februar)! Hecken brauchen einige Jahre, bis sie ihre volle ökologische Wirkung entfalten.
Erfolgreiche Beispiele für die Biodiversität
Ein herausragendes Beispiel ist der Heckentag 2021, bei dem an 18 Standorten in zwei Sprachregionen der Schweiz rund 1600 Heckenpflanzen gesetzt wurden. In Obersaxen GR pflanzten Freiwillige von Heckentag Schweiz und vom WWF Graubünden eine Wildhecke. Biobauer Michael Alig und Landschaftsgärtnerin Andrea Fitze schilderten, wie die Hecke entstanden ist und welche Bedeutung die Pflanzen für beide haben.