Biodiversität in Bauprojekten fördern
Handlungen
Friedhöfe & Parkanlagen
Flächen
Betriebsgelände & Industriefl.
Dächer
Erfahre wie du bei jedem Bauprojekt die Biodiversität aktiv mitdenkst und sie gezielt mit einer guten Planung förderst. So schaffst du neue Lebensräume für Mensch und Tier.
Artenvielfalt ins Bauprojekt integrieren: So entwickelst du dein Projekt naturnah weiter
Im besten Fall planst du die Biodiversität von Beginn an mit ein. Ziehe dafür frühzeitig Fachpersonen bei. Aber auch im weiteren Projektverlauf hast du viele Möglichkeiten, die Natur mit einzuplanen – Schritt für Schritt:
1. Bei der Planung
Biodiversität als Ziel festlegen
Bau Biodiversität als zentrales Qualitätsmerkmal ein: in Wettbewerben, Pflichtenheften oder Leitbildern.
Plane früh mit Fachpersonen wie Biolog:innen, Ökolog:innen oder Landschaftsarchitekt:innen.
Standorte analysieren
Erfasse vorhandene Strukturen und Arten (Biotope, Altbäume, Bodenbeschaffenheit).
Nutze standorttypische Lebensräume als Inspiration für die Gestaltung.
2. Naturnahe Gestaltung & Materialien
Extensive Begrünung mit Sedum oder Ruderalstandorten oder intensive mit Wildsträuchern und Wiesen – je nach Tragfähigkeit.
Kombinierbar mit Solaranlagen: sogenannte «Solar-Gründächer», welche Photovoltaik, Dachbegrünung und Wasserretention verbinden.
Umgebung gestalten – naturnah statt steril
Wildhecken statt Thuja, Blumenwiesen statt Rollrasen, Feuchtgebietestatt Steingärten.
Einheimische Stauden, Kleinstrukturen und Wildsträucher bieten Nahrung und Lebensräumefür Insekten, Vögel und Kleintiere.
Materialien bewusst wählen
Nutze Recyclingmaterial, Totholz oder Steine, daraus entstehen wertvolle Kleinlebensräume, z. B. in Form von Trockenmauern.
3. Strukturelle Lebensräume einplanen
Nistplätze und Rückzugsorte
Integriere Nistkästen, Spalten für Fledermäuse oder Hohlräume für Wildbienen. Auch in Städten wichtig – etwa für Mauersegler oder Mehlschwalben.
Kleinstrukturen schaffen
Asthaufen, Sandlinsen, Wasserstellen oder Totholz bieten Schutz und Brutplätze – ideal für Reptilien und Insekten.
Vernetzung ermöglichen
Schaffe offene Durchgänge für Kleintiere. Vermeide isolierte, versiegelte Flächen. Prüfe, wie dein Projekt an bestehende Grünräume, Gewässer oder Parks anknüpfen kann.
4. Regenwasser vor Ort nutzen
Retention und Versickerung statt Ableitung
Wasserrückhalt durch Mulden, Teiche oder auf begrünten Dächern – das schafft Lebensraum und kühlt zugleich.
Parkplätze, Wege und Sitzplätze unversiegelt planen. Sie erhitzen weniger und lassen das Regenwasser versickern.
Sichtbare Wasserführung macht das Ganze erlebbar und wirkt attraktiv.
5. Pflegekonzept
Biodiversität braucht Kontinuität. Pflegevereinbarungen oder ökologische Auflagen im Baurecht, dann sorgen sie für langfristige Wirkung.
Tipps und Tricks zu biodiversen Bauprojekten
Weitere passende Handlungen
Interessen der Bevölkerung/Nutzenden frühzeitig in Planung miteinbeziehen
Eigene Planung auf Biodiversitätsindikatoren überprüfen