Der Nutzgarten als Hotspot der Biodiversität
Pflanzen (Stauden, Gehölze)
Pflanzen (Stauden, Gehölze)
Gärten & Schrebergärten
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Grundlagen zur Biodiversität
Gemüse, Zierpflanzen oder Obstgehölze bieten attraktiven Lebensraum für Wildtiere. Wenn wir dazu noch verschiedene Sorten anpflanzen und diese in unserem Nutzgarten mit Wildpflanzen kombinieren, schaffen wir einen wahren Hotspot der Biodiversität. Ein paar Inspirationen.
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Langwährende Blütenpracht
Nutzpflanzen bieten durchs Jahr einen reich gedeckten Tisch an Pollen und Nektar für verschiedene Insekten: Ackerbohnen blühen im Frühjahr, Stangenbohnen im Hochsommer und zahlreiche Zierpflanzen im – auch für Wildpflanzen – blütenarmen Spätsommer bis Spätherbst. Diese mögliche Mangellage für Insekten überbrückt ein attraktiver Fundus an einfach blühenden Sorten: Z.B. ‘King George’ oder ‘Sonja’, welche aus der einheimischen Berg-Aster hervorgegangen sind oder auch fernöstliche Garten-Chrysanthemen-Sorten wie ‘Hebe’ und ‘Siècle’. Und aus dem Hochland von Mexiko haben in unseren Gärten die attraktiven Dahlien ihren Platz erobert: Die Sorten ‘Feuerrad’, ‘La Cierva’ oder ‘Fashion Monger’ sind Insektenweiden und haben erst noch essbare Blütenblätter.
Rüeblivielfalt für den Schwalbenschanz
Karotten sind ein bei Jung und Alt beliebtes Gemüse. Die eher vereinzelt auftretenden Rüebliraupen können am Rüeblikraut knabbern, ohne dass es dem Rüebli im Untergrund schadet. Lassen wir in unseren Gärten die frühe Karottensorte ‘Pariser Markt’ und das späte ‘Küttiger Rüebli’ wachsen und siedeln noch ab und zu die Wilde Möhre an*, dann ist die Rüebliraupe bestens versorgt – und wir haben Nutzpflanzensorten und Wildpflanzen optimal vereint
*Karotten sind fremdbefruchtet. Zur Sortenerhaltung eignet sich diese Kombination deshalb nicht.
Gehölze bringen Struktur
Sträucher und Bäume erschliessen Gärten in der Höhe. Sie wirken ausgleichend auf die Temperatur- und Wasserverhältnisse. Die Borken von Stamm und Ästen sind je nach Alter, nach Kultur und Sorten unterschiedlich geformt und ausgefärbt. Moose, Flechten und zwischenzeitlich auch verschiedenste Stadien von Insekten können hier aus einer Vielfalt an Lebensräumen den passenden auswählen.
Wiederbelebung der Bauerngärten
Traditionelle Bauerngärten mit ihrer typischen Kombination von Beeren, Gemüsen, Kräutern, Zierpflanzen und Spalierobst vereinen auf kleinem Raum eine unglaubliche Vielfalt. Die Biodiversitätsförderung durch Nutzpflanzen kann einerseits über ein vielfältiges Blütenangebot (entweder eine möglichst frühe, späte oder üppige Blüte oder eine lange Blühdauer) oder über die Struktur (die Bodenbedeckung oder Art der Durchwurzelung) erfolgen. Dies wird durch die Wahl von unterschiedlichen Arten und Sorten gewährleistet, die sich im Blühzeitpunkt und ihrer Wuchsform unterscheiden.


