Biodiversität und psychische Gesundheit

Sophie und Karl Binding Stiftung

Dies ist Content einer Partnerorganisation

Parco del Laveggio: Binding Preis für Biodiversität 2024

Publiziert am 10. Februar 2025

3 Minuten Lesezeit

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Grüne Stadträume sind essenziell für das mentale Wohlbefinden. Studien zeigen, dass Biodiversität und Gesundheit eng miteinander verknüpft sind.

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Illustration von Entosthodon fascicularis

Darum geht's

  • Naturnahe Grünräume steigern das Wohlbefinden.

  • Sie fördern Erholung, Konzentration und soziale Begegnung.

  • Naturästhetik – z. B. alte Bäume oder blühende Wiesen – wirkt beruhigend.

  • Lebensqualität verbessert sich spürbar.

  • Wissenschaftlich teils belegt – aber am besten selbst intuitiv spürbar beim Spaziergang.

Biodiversität reduziert Stress und stärkt Fokus

Ein Waldspaziergang gegen Stress senkt nachweislich den Cortisolspiegel und steigert die Konzentrationsfähigkeit. Im Gegensatz zu einem Spaziergang in einer bebauten Umgebung erholen sich Menschen viel besser in einem Stadtpark oder einem grossen Garten. Der Einfluss der Biodiversität ist dabei nicht immer ganz klar, Menschen erholen sich jedoch besser, wenn sie eine Fläche als biodivers wahrnehmen – auch wenn Wahrnehmung und Realität nicht immer übereinstimmen. Ein weiterer bewiesener Aspekt ist, dass ein Aufenthalt in der Natur Kindern mit ADHS helfen kann, sich besser zu konzentrieren. So können grüne Schulareale beispielsweise zu einem besseren Lernerfolg führen.

Vielfältige Natur fördert mentale Erholung

Das bewusste Naturerlebnis – etwa das Beobachten einer Schmetterlingswiese – fördert nachweislich die mentale Regeneration und verringert Erschöpfung. Hier spielt die Biodiversität eine grosse Rolle, denn auf einem grünen Rasen gibt es deutlich weniger Dinge zu beobachten als in einer biodiversen Blumenwiesen oder Hecke. Zudem haben Grünräume Einfluss auf die soziale Gesundheit, die wiederum stark die psychische Gesundheit beeinflusst.

Grünräume stärken psychische Gesundheit

Urbanes Grün kann dazu beitragen, dass sich Menschen mehr mit einem Ort verbunden fühlen: Die Gestaltung einer Fläche, sich darin aufzuhalten und sich mit ihr zu befassen, kann einen grossen Einfluss auf die psychische Gesundheit von Einzelpersonen und Gemeinschaften haben. Grünräume, die als einladende Treffpunkte gestaltet sind und neben Flächen für die Biodiversität auch Flächen für den sozialen Austausch vorsehen, fördern ein gesundes und freundliches Zusammenleben. Einsamkeit ist ein grosses Thema in Zeiten der Digitalisierung und Treffpunkte im Grünen können dieser entgegenwirken. So können Biodiversität und Grünfläche zu einer gestärkten psychischen Gesundheit jedes einzelnen beitragen.

Was kann ich für meine Gesundheit tun?

Ein Mittagsspaziergang im Park oder ein kurzer Aufenthalt in einem grünen Rückzugsort hilft gegen das Nachmittagstief und fördert die mentale Gesundheit und die Naturerfahrung. Die Beobachtung der kleinen Dinge lenkt vom Alltagsstress ab: eine Amsel, die auf der Wiese nach Würmern sucht, Ameisen an einem Baumstamm oder auch einfach die Blätter eines Baumes, die sich im Wind bewegen.

Learnings bei der Planung von biodiversen Flächen

Um die maximale Gesundheitsförderung durch Natur zu erzielen, sollten Grünräume und Wohlbefinden gemeinsam gedacht und geplant werden. Die Ansprüche an unberührte Natur und Bereiche der Begegnung und des Lernens müssen einbezogen werden. Um für möglichst viele Generationen zugänglich zu sein, müssen unterschiedliche Bereiche eingeplant werden: es braucht Sitzbänke für ältere Menschen, Spielplätze für Kinder, Bewegungsmöglichkeiten für Erwachsene und Rückzugsnischen für Jugendliche.

Der Mehrwert für Mensch und Natur

Obwohl die spezifische Wirkung der Biodiversität in Grünräumen auf die Psychische Gesundheitnoch wenig erforscht ist, ist die Wirkung von Grünräumen im Allgemeinen gut etabliert und bewiesen. Naturnahe Erholung und grüne Therapie profitieren von biodivers gestalteten Parks und Gärten. Diese schaffen Lebensräumefür die Natur und fördern gleichzeitig das mentale Wohlbefinden der Menschen.

Geh diese Woche zwei Mal mittags auf einen Spaziergang, statt die Pause in der Kantine zu verbringen! Mach am Wochenende mit deinen Kindern einen Ausflug in den Wald! Wenn du das nächste Mal an einer blühenden Wiese vorbeikommst, beobachte, was sich alles bewegt, herumfliegt und kriecht!

Sophie und Karl Binding Stiftung

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