Insektenparadies Stadtgarten
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Ein Garten mitten in Basel wird zum Refugium für Mensch und Tier. Vom Frühling bis Herbst summt und brummt es. Das Buch Insektenparadies Stadtgarten zeigt, wie naturnahe Gärten Lebensräume schaffen. Je mehr mithelfen, desto mehr Lebensqualität entsteht für alle.
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Ein naturnaher Garten als Lebensraum
In unserem Garten wachsen überwiegend einheimische Pflanzen, die Bienen, Schmetterlingen, Käfern und vielen weiteren Kleintieren Nahrung und Schutz bieten. Über 300 verschiedene Arten konnten wir bisher fotografisch festhalten und identifizieren. Das ist fantastisch – doch eine einzelne Oase reicht nicht aus. Unsere Insekten brauchen vernetzte Lebensräume, um überleben und ausreichend Nahrung finden zu können. Wichtig sind Korridore – von einem Balkon zum nächsten, von einer Rabatte zum Vorgarten der Nachbarschaft oder weiter in den Hinterhof.
In unserem Buch Insektenparadies Stadtgarten zeigen wir, wer sich in unserem insektenfreundlichen Garten tummelt und wie Gärten und andere Grünflächen naturnah gestaltet werden können.
Wie alles begann
Vor über 20 Jahren kauften wir als Genossenschaft unser Mehrfamilienhaus mit Garten. Auf den 600 Quadratmetern wucherten damals vor allem Brombeeren, Efeu – und noch mehr Brombeeren. Dazwischen standen hohe, alte Bäume und zahlreiche unbestimmte Sträucher. Vieles mussten wir erst rigoros roden. Das neu gewonnene Licht gab unzähligen Samen die Möglichkeit zu keimen, und schon bald sprossen die ersten Wildpflanzen.
Weitere Pflanzen durfte ich in der Umgebung bei Freund:innen ausgraben und in unseren naturnahen Garten in Kleinbasel umsiedeln. So blühten bald viele verschiedene Blumen in den Rabatten und im Rasen.
Selbst vermehren schont das Gartenbudget
Seit Jahren vermehre ich viele Pflanzen selbst, indem ich Samen sammle und sie im Folgejahr anziehe. Besonders gut funktioniert das bei Sommerblumen, Cosmeen, Zinnien oder Strohblumen, aber auch bei zweijährigen Pflanzen wie Garten-Mondviolen, Fingerhüten oder Nachtviolen.
Andere mehrjährige Stauden lassen sich durch das Teilen des Wurzelballens oder durch Stecklinge vermehren, die im Wasserglas wurzeln. Wer Pflanzen ausreifen lässt, kann sich zudem auf natürliche Selbstaussaat freuen – etwa bei Goldlack, Vergissmeinnicht, Nachtkerzen, Königskerzen, Nelkenarten, Schlüsselblumen, Jungfern im Grünen, Sterndolden oder Primeln.
Trial-and-Error: Lernen von der Natur
Auch wenn ich mir inzwischen ein umfangreiches Garten- und Pflanzenwissen angeeignet habe, probiere ich immer wieder Neues aus. Vieles gelingt – doch manchmal geben mir die Pflanzen unmissverständlich zu verstehen: So nicht!
Entweder passt ihnen der Standort nicht oder sie werden von Nachbarpflanzen überwuchert und verkümmern. Manche musste ich ziehen lassen – nicht jeder Pflanze gefällt es in unserem Naturgarten. Meine Devise: Ich freue mich an dem, was kommt und bleibt.
Mein größter Wunsch war immer ein Garten voller Wildblumen. Sie sollen uns mit ihrer Blütenpracht erfreuen und gleichzeitig Nahrung für all das bieten, was summt und brummt – zum Nutzen der Artenvielfalt. Und am Ende profitieren auch wir Menschen davon: Wir lieben es, Vögel zu beobachten, ihrem Gesang zu lauschen und den Igel zu Gast zu haben. Den Fledermäusen sind wir dankbar, wenn sie die Mücken ein wenig dezimieren.
Wer besucht unseren Garten?
Von Frühling bis Herbst summt und krabbelt es in unserem Garten. Der Fotograf Jens Oldenburg wollte genau wissen, welche Arten sich hier tummeln. Zehn Jahre lang hat er Insekten, Spinnen, Tausendfüßer und Springschwänze aufgespürt und fotografiert. Über 300 Arten konnte er identifizieren – und vermutlich sind es noch viele mehr.
Unaufgeräumt und wild – ein Paradies für die Biodiversität
Insekten, Vögel und Igel leben nicht nur von Blütenvielfalt, Beeren oder Würmern. Sie brauchen auch Nistplätze, Unterschlupf und Futterpflanzen für die kalte Jahreszeit.
Verdorrte Pflanzenstängel mit Samen und Wildbeeren schmücken nicht nur den Wintergarten oder Balkon – sie bieten auch Nahrung für überwinternde Vögel und Insekten.
Laub- und Asthaufen dienen dem Igel als Unterschlupf.
Wildbienen nutzen verdorrte Brombeerstängel, Holzröhrchen oder sandige Böden zur Eiablage.
Damit alle Tiere ihre Nischen finden, darf ein Naturgarten an gewissen Ecken auch wild und unaufgeräumt wirken.
Unser Buch: Insektenparadies Stadtgarten
Unser Buch soll Jung und Alt motivieren, mitzuhelfen, den Insekten wieder mehr Lebensraum zu schaffen.
Buchbeschreibung
Im Stadtgarten tobt das Leben: Wildbienen und Schmetterlinge fliegen von Blüte zu Blüte, Käfer krabbeln am Boden, Heuschrecken hüpfen umher und Spinnen weben ihre Netze. Ein Paradies für alles, was kreucht und fleucht!
Die Artenvielfalt im naturnahen Stadtgarten ist schier unerschöpflich. Doch wer genau tummelt sich hier? Über 300 Arten konnten in einem Hinterhof mitten in Basel fotografiert und bestimmt werden – viele davon stellen wir in diesem Buch vor. Neben Insekten und anderen Tieren stehen auch Blumenwiesen, Stauden und Sträucher im Mittelpunkt. Denn möglichst viele regionale Pflanzen bilden die Lebensgrundlage für die Krabbeltiere.


