Der Nutzgarten als Hotspot der Biodiversität 

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Honigbiene an Cassisblüte

Publiziert am 13. November 2025

2 Minuten Lesezeit

  • Pflanzen (Stauden, Gehölze)

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  • Gärten & Schrebergärten

  • Wissen

  • Grundlagen zur Biodiversität

Gemüse, Zierpflanzen oder Obstgehölze bieten attraktiven Lebensraum für Wildtiere. Wenn wir dazu noch verschiedene Sorten anpflanzen und diese in unserem Nutzgarten mit Wildpflanzen kombinieren, schaffen wir einen wahren Hotspot der Biodiversität. Ein paar Inspirationen.  

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Illustration von Entosthodon fascicularis

Darum geht’s

  • Blütenvielfalt übers Jahr: Nutz- und Zierpflanzen wie Bohnen, Chrysanthemen und Dahlien sichern Insekten ganzjährig Nahrung – besonders wichtig im spätsommerlichen Blütenmangel. 

  • Gehölze schaffen Lebensräume: Bäume und Sträucher bieten Struktur, und beherbergen zahlreiche Kleinlebewesen. 

  • Bauerngärten als Biodiversitäts-Hotspots: Die Mischung aus Gemüse, Beeren, Kräutern und Zierpflanzen fördert Vielfalt durch unterschiedliche Blütezeiten und Wuchsformen. 

Langwährende Blütenpracht  

Nutzpflanzen bieten durchs Jahr einen reich gedeckten Tisch an Pollen und Nektar für verschiedene Insekten: Ackerbohnen blühen im Frühjahr, Stangenbohnen im Hochsommer und zahlreiche Zierpflanzen im – auch für Wildpflanzen – blütenarmen Spätsommer bis Spätherbst. Diese mögliche Mangellage für Insekten überbrückt ein attraktiver Fundus an einfach blühenden Sorten: Z.B. ‘King George’ oder ‘Sonja’, welche aus der einheimischen Berg-Aster hervorgegangen sind oder auch fernöstliche Garten-Chrysanthemen-Sorten wie ‘Hebe’ und ‘Siècle’. Und aus dem Hochland von Mexiko haben in unseren Gärten die attraktiven Dahlien ihren Platz erobert: Die Sorten ‘Feuerrad’, ‘La Cierva’ oder ‘Fashion Monger’ sind Insektenweiden und haben erst noch essbare Blütenblätter.     

Die Berg-Aster ‘King George’ ist trockenheitsverträglich und punktet mit ihrer späten Blütezeit. © ProSpecieRara

Rüeblivielfalt für den Schwalbenschanz 

Karotten sind ein bei Jung und Alt beliebtes Gemüse. Die eher vereinzelt auftretenden Rüebliraupen können am Rüeblikraut knabbern, ohne dass es dem Rüebli im Untergrund schadet. Lassen wir in unseren Gärten die frühe Karottensorte ‘Pariser Markt’ und das späte ‘Küttiger Rüebli’ wachsen und siedeln noch ab und zu die Wilde Möhre an*, dann ist die Rüebliraupe bestens versorgt – und wir haben Nutzpflanzensorten und Wildpflanzen optimal vereint 

*Karotten sind fremdbefruchtet. Zur Sortenerhaltung eignet sich diese Kombination deshalb nicht.  

Die Rüebliraupe als Vorbote des prächtigen Schwalbenschwanzes ist ein gern gesehener Gast. © ProSpecieRara

Gehölze bringen Struktur 

Sträucher und Bäume erschliessen Gärten in der Höhe. Sie wirken ausgleichend auf die Temperatur- und Wasserverhältnisse. Die Borken von Stamm und Ästen sind je nach Alter, nach Kultur und Sorten unterschiedlich geformt und ausgefärbt. Moose, Flechten und zwischenzeitlich auch verschiedenste Stadien von Insekten können hier aus einer Vielfalt an Lebensräumen den passenden auswählen.   

Borken (wie die der Weissen Maulbeere) sind wichtige Mikrohabitate – besonders für kleine Tiere, Pilze und Pflanzen.  © ProSpecieRara

Wiederbelebung der Bauerngärten 

Traditionelle Bauerngärten mit ihrer typischen Kombination von Beeren, Gemüsen, Kräutern, Zierpflanzen und Spalierobst vereinen auf kleinem Raum eine unglaubliche Vielfalt. Die Biodiversitätsförderung durch Nutzpflanzen kann einerseits über ein vielfältiges Blütenangebot (entweder eine möglichst frühe, späte oder üppige Blüte oder eine lange Blühdauer) oder über die Struktur (die Bodenbedeckung oder Art der Durchwurzelung) erfolgen. Dies wird durch die Wahl von unterschiedlichen Arten und Sorten gewährleistet, die sich im Blühzeitpunkt und ihrer Wuchsform unterscheiden.  

Der Bauerngarten ist mehr als Gemüsegarten – er ist ein lebendiges Netzwerk aus Pflanzen, Tieren, Lebensräumen und Kulturgeschichte. 

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