Nisthilfen für Igel, Fledermaus & Co. im Garten

Haupt Verlag

Publiziert am 28. Februar 2025

4 Minuten Lesezeit

  • Säugetiere

  • Balkone

  • Betriebsgelände & Industriefl.

  • Dächer

  • Dachterrassen & Terrassen

Nicht nur Igel lassen sich im Garten fördern: Mit künstlichen Unterschlüpfen und Nisthilfen finden auch Fledermäuse oder Schläfer geeignete Orte – wenn sie in der Nähe leben. Neben Nistkästen sind vielfältige Verstecke, Jagd- und Paarungsplätze in der Umgebung sehr wichtig.

Darum geht's

  • Nisthilfen für Igel, Fledermäuse und Siebenschläfer ersetzen fehlende natürliche Rückzugsorte.

  • Voraussetzung sind ein naturnaher Garten und nahegelegene Lebensräume mit Verstecken und Nahrung.

  • Schläfer- und Fledermauskästen sowie Igelhäuser sind einfach installierbar und helfen bedrohten Arten.

Diese Tiere profitieren von Nisthilfen im Garten

Mit geeigneten Nisthilfen können folgende Säugetierarten gefördert werden:

Was Nistkästen für Kleinsäuger besonders wertvoll macht

  • Fachgerecht gebaut und korrekt installiert - So bietet eine Nisthilfe für Kleinsäuger einen sicheren Ort zur Jungenaufzucht und/oder ein (Tages-)Versteck. 

  • Standort - Ein Kasten für Haselmäuse und Siebenschläfer fördert diese Tiere nur dann, wenn sie auch wirklich in der Nähe vorkommen (z. B. in der Nähe von Wald). 

  • Nahrungsangebot in der Nähe - Nahe gelegene naturnahe Lebensräume, insbesondere Wildhecken und Sträuchergruppen/Feldgehölze, aber auch verschiedene Wildpflanzen (auch nachtblühende) sorgen für das erforderliche Nahrungsangebot (Insekten, Nüsse).

Schläferkästen planen, bauen und richtig pflegen

Siebenschläfer nutzen als Tagesversteck und zur Aufzucht der Jungen natürlicherweise Baumhöhlen, welche im Siedlungsgebiet oft fehlen. Schläferkästen können als Ersatzangebot eine wichtige Funktion übernehmen. Sie werden auch von der Haselmaus gerne bezogen. 

Nicht immer beliebt sind Siebenschläfer, wenn sie sich in Dachstöcken einquartieren, was ab und zu vorkommt. Sie können sich in ihrer aktiven Zeit von Mai bis Oktober sehr geräuschvoll bemerkbar machen. Versuchen Sie, die putzigen Tiere zu tolerieren, bevor Sie über ein fachkundiges Dachdeckerunternehmen eine bauliche Lösung suchen. 

Fledermauskästen planen, bauen und richtig pflegen

Fledermäuse wohnen im Sommer gerne in Estrichen oder in Spalten und hinter Fassaden von Häusern und nutzen diese Orte auch für die Jungenaufzucht. Im Unterschied zu alten sind moderne und sanierte Gebäude kaum noch zugänglich für Fledermäuse. Mit einem Fledermauskasten kann den Tieren ein Ersatzstandort angeboten werden. Allerdings braucht es Geduld: Bis zu einer Besiedlung können einige Jahre vergehen. 

Falls schon Fledermäuse in Ihrem Haus wohnen, sorgen Sie bitte dafür, dass die Zugänge ins Haus nicht verschlossen werden. 

Igelhäuser planen, bauen und richtig pflegen

Ein Igel braucht im Jahresverlauf drei verschiedene Schlafnester: einen Sommerschlafplatz, einen Wurfplatz für die Igelmutter und einen Winterschlafplatz. Normalerweise finden Igel geeignete Schlafplätze in einem Laub-, Kompost- oder Reisighaufen, unter Holzstössen oder in dichten Hecken. Im Siedlungsraum erschweren verdichtetes Bauen, fehlende Hecken und aufgeräumte Gärten die Suche nach geeigneten Quartieren. Ein Igelhaus kann hier helfen.

Igelhaus aus alten Harassen und Restholz, mit Laubabdeckung (Winterhäli, Bern)© Sabine Tschäppeler

Kosten & Zeitaufwand für Nisthilfen: Das sollte man wissen

Kostenrelevant ist insbesondere der Kauf der Nisthilfe. Die Preise sind je nach Anbieter und verwendetem Holz sehr unterschiedlich. Wenn Sie den Kasten selber bauen, können Sie auch unbehandeltes Restholz verwenden.

Material für Nistkästen: Einkauftipps

Säugetierkästen 

Schläfer-(Schlafmaus-, Bilchen-)Nisthilfen, Igelhäuser und Fledermauskästen sind in Baumärkten und Gartencentern erhältlich, aber auch im Internet sind zahlreiche Bezugsquellen zu finden.

Beispiele für Bauanleitungen

Schläferkästen:

Fledermauskästen:

Igelhäuser:

Achtung: wie man beim Bau von Nistkästen die Tiere schützt

Verwenden Sie keine behandelten Materialien (Holzschutzmittel, Insektizide). 

Gesetzliche Grundlagen

Gemäss Art. 7 und Art. 17 Jagdgesetz (JaG) sowie Art. 1 und Art. 18 Natur- und Heimatschutzgesetz (NHG) ist der Brutbetrieb aller Vögel und Säugetiere geschützt. Er darf nicht gestört werden. 

Quellen und weiterführende Informationen

Praxishandbuch Stadtnatur des Haupt Verlags

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