Naturschutz im Garten mit Asthaufen

Haupt Verlag

Publiziert am 20. Dezember 2024

2 Minuten Lesezeit

  • Amphibien

  • Flechten

  • Insekten

  • Moose

  • Pflanzen (Stauden, Gehölze)

Astmaterial und Schnittgut muss nicht entsorgt werden: Im Garten aufgeschichtet, entsteht wertvoller Lebensraum. Hohlräume im Inneren bieten Unterschlupf, feine Äste und Laub schützen vor Wind und Wetter – ein einfaches Zuhause für viele Tiere.

Darum geht's

  • Asthaufen sind wertvolle Lebensräume für Igel, Amphibien, Reptilien, Insekten, Moose, Pilze und Flechten.

  • Sie bieten Schutz, Nahrung, Verstecke und Überwinterungsmöglichkeiten – ideal in Kombination mit Hecken oder naturnahen Flächen.

  • Der Aufbau ist einfach: grobes und feines Astmaterial, Laub und dornige Zweige schichten – stets unbehandeltes Holz verwenden!

Diese Tiere und Pflanzen profitieren von einem Asthaufen

Der Asthaufen bietet Lebensraum für Moose und Flechten. Wirbellose Tiere und Pilze zersetzen das Holz. Der Asthaufen ist damit eine reichhaltige Futterquelle. Zudem dient er Tieren als Unterschlupf, Versteck, Vermehrungsort und Sonnenplatz. Beispiele für Organismen, die mit einem Asthaufen gefördert werden können:

Was ein Asthaufen besonders wertvoll macht

  • Unterschiedlich dicke Äste - In Lagen geschichtet (Lagen mit feinen Ästen, Lagen mit sperrigem Material) ergeben kleinere und grös­sere Hohlräume, die von verschiedenen Tierarten genutzt werden können. - Laubholzäste sind besser als Nadelholzäste.

  • Bodennahe Hohlräume mit Zugang von aussen - Bodennah dienen grosse Hohlräume mit Zugang grösseren Säugetierarten wie dem Igel.

  • Grösse - Grosse Asthaufen sind wertvoller als kleine. Ideal ist eine Grundfläche von ca. 10 m2 mit einer Höhe von 1–1.5 m. 

  • Teilweise im Boden versenkt - Im Boden versenkte Bereiche sind für Amphibien besonders wertvoll, da sie frostsicher sind.

  • Besonnte Bereiche - Hier können sich Reptilien geschützt vor Räubern aufwärmen.

  • Dornige Äste über dem Haufen - Dies bietet Schutz vor Räubern wie Katzen. 

  • Witterungsschutz - In einem Gehölz errichtet, geschützt vor Staunässe und Wind, bietet ein Asthaufen Versteck und eventuell sogar ein Winterquartier für zahlreiche Kleintiere.

  • Nachbarschaft zu naturnahen Lebensräumen - So dient er der Vernetzung und hilft, verschiedene Bedürfnisse der Tiere auf kleinem Raum abzudecken (z. B. Versteck und Nahrungssuche).

  • Alter - Bleibt der Asthaufen mehrere Jahre ungestört und wird immer wieder mit neuem Holz ergänzt, kann er über einen längeren Zeitraum von Tieren genutzt werden.

  • Mehrere Haufen - So entstehen ausreichend Versteckmöglichkeiten für Tierarten, die diese Kleinstruktur nutzen, sowie Trittsteine für die Vernetzung.

Einen eigenen Asthaufen schaffen

Gelegenheiten nutzen 

Beim Heckenschnitt fallen Äste an. Tragen Sie das anfallende Material zusammen und deponieren Sie das Bündel an geeigneter Stelle.

Neuanlage - Asthaufen planen und am richtigen Standort bauen

Sie erstellen ganz gezielt einen neuen Asthaufen, am besten mit Material aus nächster Umgebung

Asthaufen richtig pflegen – für dauerhafte Biodiversität

Achtung: wie man beim Bau eines Asthaufens Tiere und Pflanzen schützt

  • Sammeln Sie kein Material (z. B. Äste) von bestehenden Kleinstrukturen in der Umgebung oder im Wald! Damit zerstören Sie allenfalls von Tieren bereits genutzte Kleinstrukturen. 

  • Seien Sie vorsichtig mit Stechgabeln, damit verletzen oder töten Sie Tiere, die sich in den Kleinstrukturen verstecken!

  • Verwenden Sie kein Schnittgut invasiver Neophyten.

  • Pflegen Sie Randbereiche um Kleinstrukturen von Hand, mähen Sie nicht mit dem Rasenmäher bis an die Struktur. Verwenden Sie keine Motorsense (Fadenmäher). Fadenmäher gefährden bodennahe Tiere.

  • Deponieren Sie keinen Rasenschnitt auf dem Asthaufen.

Quellen und weiterführende Informationen

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